Imkern als verantwortungsvolle Tierhaltung

Imkern sollte von Anfängern und Jung-Imkern vor allem als verantwortungsvolle Tierhaltung verstanden werden. Das schulden wir diesem Super-Organismus. Starke Bienen-Völker kommen zur Frühtracht auf bis zu 50.000 Bienen, die jeden Tag Hunderttausende von Blüten besuchen. Eine vitale Königin stiftet dafür ab Frühsommer täglich 2.000 neue Bienen, sie will durchgängig perfekt versorgt werden – von ihren Bienen und vom Imker. Wer solche Völker klug führt, also auch handwerklich eingreift, wenn es geboten ist, wird nicht nur alsbald mit leckerem Honig belohnt, sondern mit vielen vitalen Jungvölkern nachhaltig Freude haben.

Allerdings kann man tiergerechtes Imkern nicht aus Büchern oder via YouTube lernen!  Und da wohl kaum ein Einsteiger eine Ausbildung zum Tierwirt Schwerpunkt Imkerei machen möchte, stellt sich die Frage, wo und von wem sich zunächst das Handwerk, die artgerechte Tierhaltung, erlernen lässt.

Mein Tipp: Interessierte, aber vor allem Jung-Imker, sollten schnell den Kontakt zu einem aktiven lokalen bzw. regionalen Imkerverein suchen. Vitale Vereine nehmen ungeachtet der hergebrachten Strukturen auch Anfänger und Wiedereinsteiger aus anderen Landkreisen kurzfristig in Gruppen und Fortbildungen auf. Hier findet Ihr auf jeden Fall ambitionierte Imker, die ihr Wissen auch gerne an der offen Beute zu teilen bereit sind.

Über Verein, Fortbildungen und Gruppen findet man mit ein wenig Glück auch einen wohlwollenden „Imker-Paten“. Mit ihm wird praktisch geimkert, offen und zeitnah über Eingriffe, Missgriffe oder auch Fehler gesprochen, alles mögliche ausdiskutiert. Blöde Fragen gibt es unter klugen Imkern eigentlich nicht. Mit etwas praktischer Erfahrung an den eigenen Bienen oder hilfsweise am Vereinsstand, lässt sich dann auch die eine oder andere „ideologische“ Frage – auf die man als junger Imker zwangsläufig stößt – auf angemessenem Niveau diskutieren.