JUNI: Bestäubungsleistung an Brombeeren

Volkswirtschaftlich gesehen wäre die deutsche Imkerei mit ihrer Honig- und Bienenwachsproduktion und bescheidenen 120 Millionen Euro Jahresumsatz eigentlich zu vernachlässigen. Der tatsächliche gesamtwirtschaftliche und ökologische Nutzen der Imkerei rührt maßgeblich von der Bestäubungsleistung der von den Imkern gehaltenen Bienen. Denn ohne Insektenbestäubung, so eine aktuelle Studie der Agrarökonomen der Universität Hohenheim, fielen die landwirtschaftlichen Erträge jedes Jahr bis zu 40% niedriger aus.

Zwar ist die Bestäubung an sich ein Nebeneffekt, doch Bienen sammeln neben Nektar eben auch aktiv Pollen und tragen ihn ein. Der eiweißreiche Pollen wird, mit Nektar vermischt, zum Kraftfutter für die nachwachsenden Bienenlarven umgearbeitet. Zudem erkennt der Imker an den farbigen Pollenhöschen seiner Bienen recht einfach, welche Tracht die Bienen gerade anfliegen.

Auch Obstbauern und Gärtner lieben Bienen. Bei Äpfeln, Birnen, Kirschen und Pflaumen soll der Ertrag durch intensive Bestäubung um bis zu 65% steigen, bei Gemüsen um 40% – und selbst bei Ackerfrüchten wie Raps, Sonnenblumen, Soja oder Ackerbohnen sind es immerhin noch 25%.

Auf beiden Fotos sieht man meine Buckfast-Bienen an Nachbars Brombeeren. Zwischen den Fotos liegen 14 Tage, der positive Effekt der Bestäubung ist nicht zu übersehen. Blühende Brombeeren liefern ab Juni reichlich Nektar und rußgrauen Pollen.

Hinweis: Als Sommertracht dürfte die Brombeere für die Imkerei an Bedeutung gewinnen. Die vielen in jüngster Zeit entstandenen Fichten-Brachen bieten nachgerade ideale Bedingungen für Wildblüher und Brombeeren.